Trauma und Zahnarzt
Was wissen wir bis heute über die Entstehung eines Trauma?
Wenn ein Mensch in eine für ihn gefährliche und/oder unbehagliche Situation kommt, gibt es dafür 3 Wege für ihn darauf zu reagieren:
1) Man kann sich dagegen wehren bzw. sogar mit Angriff jeglicher Art reagieren. Führt dies zum Erfolg, entsteht kein Trauma! Gibt es einen Misserfolg entsteht ein Trauma.
2) Man kann der Situation durch Flucht entfliehen. Gelingt die Flucht, entsteht kein Tauma. Gelingt dies nicht, entsteht ein Trauma!
3) Man verfällt in Stase bzw. Bewegungsunfähigkeit. Diese Situation führt ausschliesslich immer zum Trauma!
Da wir ein Trauma nicht immer vermeiden können oder oft auch unverhofft in eine traumatische Situation geraten (z.B. Familientragödie, Trennung, Unfall, Arzt, Zahnarzt usw.) füllen sich die unverarbeiteten Traumata über die Zeit unseres Lebens immer mehr an. Dies kann zu verschiedenen seelischen, geistigen und damit auch körperlichen Problemen und Folgeschäden führen (z.B. Angstzustände in bestimmten Situationen)
So sollte es unser Ziel sein nach Möglichkeit alle vermeidbaren und unnötigen Traumata in unserem Leben zu verhindern, um gesund zu bleiben bzw. werden.
Was hat nun Trauma mit der Zahnmedizin zu tun? Im Speziellen mit der Ganzheitlichen Zahnmedizin?
Wie wir gleich sehen werden, entstehen beim Zahnarzt ganz bestimmte Arten der 3 oben genannten Traumaformen und das auch noch situationsbedingt fast unvermeidbar!
Stellen wir uns kurz und exemplarisch einen typischen Zahnarztbesuch grob verallgemeinert vor:
Der Patient kommt in die Praxis wird dort mehr oder weniger höflich ins Wartezimmer geleitet. Dort sitzt er mehr oder weniger lang bis er ins Behandlungszimmer geleitet wird.
Er wird im Allgemeinen mit seinen Ängsten, sowohl im Wartezimmer, wie auch im Behandlungszimmer alleine gelassen und das Warten auf den Zahnarzt bzw. die etwaige Behandlung beginnt. Dies ist manchmal auch nicht zu vermeiden bzw. geschieht unbewusst im täglichen Praxisbetrieb...
Kommt der Zahnarzt ins Zimmer, dann steigt die Angst sofort an. Der Patient fühlt sich sofort im Behandlungsstuhl "eingeklemmt", die Apparate stehen über dem Patienten, das Licht wird angestellt und blendet, und so weiter und so fort...
So oder so ähnlich hat schon jeder die Situation beim Zahnarzt erlebt!
Genauer gesagt, bedeutet das "Einklemmen" durch Instrumente, Behandlungstrays, Helferin und vor allem durch den Zahnarzt, dass der Patient im Zweifelsfall sich weder "Wehren", noch die Flucht ergreifen kann. Im Allgemeinen fühlt er sich so "eingeklemmt", dass er sich kaum selber bewegen kann.
Nach der o.g. Begriffsdefinition erzeugt das alleine schon ein traumatisches Erlebnis, wie es ja fast jeder schon das eine oder andere Mal beim Zahnarzt erleben konnte.
Bei vielen Patienten führt das automatisch zu Punkt 3: Man verfällt in Bewegungsunfähigkeit!
Damit sind beim Zahnarzt alle 3 Punkte der Traumaentstehung erfüllt!
So kann bei einem Zahnarztbesuch praktisch immer und jederzeit, bewusst oder unbewusst, ein Trauma entstehen.
Mit jedem Zahnarztbesuch kann ein weiteres Trauma hinzukommen und irgendwann ist der Punkt erreicht, so dass eine Phobie vor dem Zahnarzt entsteht, d.h. der Patient hat so grosse Angst vor dem Zahnarzt, dass er nun gar nie mehr hingeht!
Zu welchen Folgen das führen kann, möchte ich hier nicht weiter ausführen...
Wir Zahnärzte verursachen also wissentlich oder unwissentlich immerwieder Traumata... Traurig, manchmal berufsbedingt auch nicht vermeidbar, aber offensichtlich wahr!
Ansonsten lässt sich die weit verbreitet Angst vor dem Zahnarzt nicht schlüssig erklären, vor allem im Zeitalter der flächendeckenden Anästhesiemöglichkeiten.
Zugegeben: Die Behandlung im Mund ist, selbst bei Vermeidung jeglicher angstmachender Situationen, nicht wirklich schön! Aber durch Vermeidung mancher Situation lässt sich dies vehement reduzieren und die Entstehung einer Zahnarztphobie kann verhindert werden!
Dies sollte das Ziel aller Zahnärzte sein!!!
Wie kann man dieses Ziel erreichen? Dafür kann ich einige Tipps aus dem Zentrum für Integrale Zahnmedizin AG beisteuern:
Traumavermeidung erfolgt immer durch Verhinderung einer Traumaerzeugung!
Dies heisst konkret, dass wir die o.g. 3 Punkte als Vorausetzung nehmen, unser Wirken am Patienten so zu gestalten, dass es gar nicht erst zur Enstehung der anfangs genannten Punkte kommen kann:
1) Der Patient sollte immer die Möglichkeit haben sich zu "wehren", d.h. er darf immer sagen, was ihm am Herzen liegt und entscheiden, was an und/oder mit ihm gemacht wird!
2) Der Patient sollte immer die Möglichkeit haben zu "fliehen", d.h. er darf, wann immer er möchte, die Praxis und/oder den Behandlungsstuhl verlassen, auch wenn die Behandlung dann nicht zustande kommt. Es ist schliesslich auch seine Behandlung und sein Leben!
3) Der Patient sollte nie in "Bewegungunfähigkeit bzw. Stase" kommen!!!
4) Sollte ein Trauma schon vorhanden sein, dann haben wir die Möglichkeit durch unsere versierte Traumatherapeutin mit Hilfe von Trauma-Auflösung, EFT-Klopftechnik und REIKI eine Entspannung vor, während und nach der Behandlung zu gewährleisten!
Sind diese 3 Punkte erfüllt, wird dies zu einer Vermeidung von Traumata führen und der Patient wird sich wohlfühlen und das nächste Mal sicherlich viel entspannter zum Zahnarzt kommen... :-)